Innovative Lösungen für den Schutz der Biodiversität
Innovative Lösungen für den Schutz der Biodiversität
Unser Ziel
Dieses Projekt entwickelt neue Ansätze für den Schutz von Elefanten und deren Lebensräumen – mit dem Ziel, den gemeinsamen Nutzen für Natur und Menschen auf finanziell tragfähige Weise zu maximieren. In Zusammenarbeit mit dem Elephant Conservation Center (ECC) in Laos, einer privatwirtschaftlichen Organisation in der Provinz Xayabury, werden Möglichkeiten erprobt, wie das ECC seine Einnahmequellen über den Ökotourismus hinaus diversifizieren kann. Das Projekt unterstuetzt das ECC zudem beim Aufbau neuer Partnerschaften im Naturschutz, um seine Arbeit in den Bereichen Elefantenpflege, Monitoring und Wiederansiedlung auszubauen. Über das ECC hinaus fördert das Projekt auch die Zusammenarbeit mit lokalen Schulen und Gemeinschaften – und stärkt so die Schutzbemühungen im Rahmen der Solutionscape-Initiative.
Zahlen
Das Projekt wurde am 1. Juni 2023 gestartet und ist derzeit in Arbeit.
Zusammenfassung
Das Elephant Conservation Center (ECC) ist ein führender Akteur im Bereich Ökotourismus in der Provinz Xayabury und darüber hinaus in ganz Laos. Das ECC hält eine Konzession zur Nutzung eines 540 Hektar grossen Geländes, das zu rund 70 Prozent bewaldet ist. In den vergangenen 15 Jahren hat das Zentrum wertvolle Datensätze generiert und einen Zufluchtsort für wild sowie in Gefangenschaft lebende Elefanten in Laos geschaffen. Seit der Pandemie steht das ECC jedoch wirtschaftlich unter Druck: Die Einnahmequellen zur Finanzierung seiner Arbeit im Naturschutz und Aufbau lokaler Kompetenzen sind begrenzt. Mit dem ECC zusammenzuarbeiten und es zu unterstützen, ist angesichts seines grossen Engagements rund um das Schutzgebiet Nam Tien von grosser Bedeutung für den Schutz der Elefanten und Wälder.
Das Projekt unterstützt gemeinsam mit dem ECC die Entwicklung der ECORE-Initiative (Education, Conservation & Research). Diese bietet lokalen, regionalen und internationalen Forschenden eine Basis für mittel- und langfristige Studien, die die besonderen Bedingungen vor Ort nutzen. Langfristiges Ziel ist der Ausbau des ECC zu einer regionalen Einrichtung für Forschung zu Naturschutz und Umwelt – einschliesslich Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Zudem sollen neue Forschungsthemen gemeinsam mit lokalen und internationalen Partnern weiterzuentwickelt werden. Das Gelände, für das das ECC eine Konzession hält, sowie das Schutzgebiet rund um das Nam-Tien-Reservoir dienen als zentrale Forschungsstandorte. Doch im Rahmen von ECORE sollen jedoch nicht nur neue Forschungserkenntnisse hervorbringen, sondern auch Partnerschaften und Austausch zwischen dem globalen Norden und Süden ermöglichen. Dazu gehören die Zusammenarbeit mit laotischen Bildungseinrichtungen, die Unterstützung lokaler Studierender sowie die stärkere Verankerung von Naturschutzbemühungen in lokalen Gemeinschaften – ein weiteres zentrales Anliegen von ECORE.
Projektverbindungen
Teil des Themas
Lebensqualität als Beitrag zum Naturschutz
Lebensqualität als Beitrag zum NaturschutzTeil des Themas
Naturschutz mit Mehrwert für die Bevölkerung
Naturschutz mit Mehrwert für die BevölkerungTeil des Solutionscape
Laos: Stewardship at Forest Frontiers (DE)
Zeitleiste
Wo Elefanten führen: Eine Reise in den Systemwandel in Laos
Projektupdate 31. Juli 2025
Einer der eindrücklichsten Stopps der Reise war der Besuch des Elephant Conservation Center (ECC) in Xayabury – der erste offizielle Bildungsbesuch des ECORE-Programms (Education, Conservation & Research) des Zentrums. Vor Ort wurden die Studierenden mit drängenden Umweltproblemen konfrontiert, etwa der Ausweitung von Monokulturen, die die Waldbiodiversität und traditionelle Landnutzungssysteme bedroht.Dieses Thema wurde im weiteren Kontext der Arbeit des Solutionscape-Ansatzes unseres Hubs Südostasien betrachtet – einem kollaborativen Ansatz, der darauf abzielt, Lösungen zu entwickeln, die Natur schützen und wiederherstellen und gleichzeitig die Menschen unterstützen, die von Land und Ressourcen abhängig sind.
Brücken bauen zwischen Wissenschaft, Naturschutz und dem Elephant Conservation Center in Laos
Projektupdate 10. Dezember 2024
Elefanten gehören zu den Arten, die eine zentrale Rolle im Ökosystem spielen: Indem sie sich ihren Weg durch den Wald bahnen, schaffen sie Lichtungen, auf denen kleinere Pflanzen wachsen können und ihr Dung verbreitet Samen. Ihre blosse Existenz sichert die Biodiversität. Kulturell sind Elefanten in Laos ein heiliges Nationalsymbol. Vor einigen Jahrhunderten wurde Laos sogar „Land der Millionen Elefanten“ genannt – heute gibt es laut ECC nur noch rund 800 gezähmte und wilde Elefanten im ganzen Land. Die Abholzung hat zu einem massiven Verlust von Lebensräumen und zu Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren geführt. Zudem hat das Verbot von Holzeinschlag viele Elefantenführer*innen, Mahouts genannt, arbeitslos gemacht und sie haben oft nicht mehr genug Einkommen, um ihre Elefanten zu versorgen.Das Elephant Conservation Center (ECC) ist eine Schlüsselinstitution für den Elefantenschutz in Laos. Es betreut über 30 Elefanten auf einem 540 Hektaren grossen Schutzgebiet und im angrenzenden Nationalpark. Der Hub Südostasien der Wyss Academy for Nature hat erkannt, wie wichtig das Gleichgewicht zwischen Natur und menschlichem Wohlergehen ist, und arbeitet seit Anfang 2023 mit dem ECC zusammen, um verschiedene Schutzmassnahmen zu erproben. Eine dieser Massnahmen ist, lokalen, regionalen und internationalen Forschenden eine Basis für mittelfristige und langfristige Studien zu bieten. Das wird ermöglicht durch die einzigartige Infrastruktur des ECC und unterstützt von der Initiative Education, Conservation & Research (ECORE). Als wissenschaftliches Basislager für Studierende und Forschende will ECORE Forschung vorantreiben und naturwissenschaftliche Studien mit Sozialwissenschaft und Gemeinschaftsentwicklung verknüpfen.
Eine grünere Zukunft
Projektupdate 28. Februar 2024
Zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren konnten Schulkinder aus einer abgelegenen Region in Laos das international renommierte Elephant Conservation Center (ECC) besuchen, das nur wenige Kilometer von ihrem Wohnort entfernt liegt.Während der Covid-19-Pandemie konnte das ECC keine Besucher*innen empfangen. Die finanziellen Folgen der Schliessung zwangen das Team, sich darauf zu konzentrieren, die Gesundheit und Sicherheit der 30 Elefanten zu gewährleisten, die im Nam-Tien-Schutzgebiet zu Hause sind. Nun intensiviert das ECC mit Unterstützung der Wyss Academy das Engagement in den lokalen Gemeinschaften. Dies spielt eine entscheidende Rolle für das Schicksal des Waldes, von dem die Elefanten abhängen.Das oft bemühte Klischee „Die Zukunft gehört den Kindern“ trifft in Laos ganz besonders zu, wo mehr als 50 Prozent der Bevölkerung jünger als 25 Jahre sind. Wie in anderen Teilen der Welt wird das Einkommen, mit dem ländliche Familien bessere Häuser bauen und ihren Kindern den Schulbesuch ermöglichen, häufig auf Kosten der Umwelt erwirtschaftet. Wälder werden zerstört, Flüsse verschmutzt und Böden ausgelaugt. Für die nächste Generation von Bäuer*innen in Laos bedeutet dies, dass sie nicht denselben Weg einschlagen können wie ihre Eltern. Viele werden ihre Dörfer verlassen wollen. Doch jene, die bleiben, müssen eine andere, grünere Zukunft für sich gestalten.Die ländlichen Schulen sind sowohl Keimzelle für Wissen und Haltungen, die das Leben der nächsten Generation von Bäuer*innen prägen werden, als auch Treffpunkt für den Austausch in der Gemeinschaft. In der Provinz Sayaboury, in den Dörfern in der Nähe des Nam-Tien-Schutzgebiets, unterstützt die Wyss Academy ein Netzwerk von Lehrpersonen, um ein nachhaltiges Miteinander mit der Natur in ihren Schulen zu fördern. Dazu gehören umweltpädagogische Aktivitäten im Klassenzimmer und während der Besuche des ECC sowie Verbesserungen im Abfallmanagement der Gemeinden.Ein nachhaltiges Miteinander mit der Natur lässt sich nicht über Nacht erreichen. Ein ausgewogenes und nachhaltiges Zusammenspiel zwischen menschlichen Aktivitäten und der Natur erfordert anhaltende Anstrengungen auf allen Ebenen der Gesellschaft. Wenn Kinder durch den Wald geführt werden und den Elefanten begegnen, deren Fressgewohnheiten, Bade-Rituale und fürsorgliches Verhalten gegenüber ihren Jungen beobachten, ist das für sie eine inspirierende und unvergessliche Erfahrung. Dabei begegnen sich zwei Spezies, die auf dem Weg in eine grünere Zukunft bessere Partner werden müssen.
Wenn Elefanten und Menschen gleichermassen glücklich sind
Projektupdate 13. Dezember 2023
Das Nam-Tien-Schutzgebiet liegt in der Nähe der Stadt Sayaboury in Laos und umfasst 6’000 Hektaren. Seit 2010 ist es Heimat des Elephant Conservation Center (ECC). Das Gebiet bietet einen sicheren Lebensraum für 10 Prozent der Elefanten in Gefangenschaft des Landes. Eine gesunde Population in Gefangenschaft aufrechtzuerhalten, gilt sowohl für die Regierung von Laos als auch für die Naturschutzgemeinschaft als entscheidend. Sie stellt eine wichtige Ressource dar, um die verbleibende wilde Elefantenpopulation des Landes zu stärken. Das Auswilderungsprogramm des ECC ist auf Elefanten im fortpflanzungsfähigen Alter angewiesen, die starke soziale Bindungen eingehen können, bevor sie schliesslich freigelassen werden. Doch die Elefanten werden immer wieder gestört: Das Nam-Tien-Gebiet ist von Landnutzungsansprüchen betroffen, etwa durch den Anbau von Bananen und Wassermelonen. Weitere Störungen, zum Beispiel durch Karaoke-Boote auf dem See, nehmen zu. All das verdeutlicht, wie sehr Schutzmassnahmen durch lukrative Geschäftsmodelle bedroht sind. Im Januar 2023 ging die Wyss Academy for Nature eine Partnerschaft mit dem Elephant Conservation Center ein, um verschiedene innovative Ansätze zum Schutz von Arten und Lebensräumen zu testen und umzusetzen. Ihre langfristige Tragfähigkeit ist dadurch gewährleistet, dass sie auch den lokalen Gemeinschaften zugutekommen. Zu den Massnahmen gehören ein Mahout-zu-Ranger-Programm, in dem traditionelles und wissenschaftliches Wissen kombiniert werden, sowie die Pilotierung eines neuen, forschungsbasierten Geschäftsmodells für den Naturschutz mit Fokus auf Ökotourismus. Ausserdem richtet sich das ECC mit Umwelt- und Naturschutzbildungsprogrammen an die lokale Bevölkerung.
Team
- Projektkontakt
Projektkontakt
Dr. Horst Weyerhäuser
Hub Director
Andere Projekte in diesem Solutionscape
Entwicklung naturverträglicher Landnutzung und Lebensgrundlagen
Entwicklung naturverträglicher Landnutzung und LebensgrundlagenWaldgrenzen gemeinsam gestalten – Wissen teilen, Verantwortung übernehmen
Waldgrenzen gemeinsam gestalten – Wissen teilen, Verantwortung übernehmenStakeholder-Netzwerkanalyse für systemische Transformation
Stakeholder-Netzwerkanalyse für systemische Transformation