Wissen über den artisanalen Goldabbau vorantreiben

Autor: Felipe Esparza

Wissen über den artisanalen Goldabbau vorantreiben

  • Unser Ziel

    Bei diesem Projekt steht die handwerkliche Goldgewinnung im Zentrum: Wissen soll generiert und geteilt werden, um den Übergang zu einem verantwortungsvolleren Modell im Amazonasgebiet zu unterstützen. Durch den Fokus auf wissenschaftliche Erkenntnisse, Zusammenarbeit mit relevanten Akteur*innen und gezielten Kompetenzaufbau trägt das Projekt zur Entwicklung von gerechteren, umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Goldlieferketten bei.

  • Zahlen

    Das Projekt wurde am 1. März 2023 gestartet und ist derzeit in Arbeit.

Zusammenfassung

Das Projekt unterstützt den Aufbau einer verantwortungsvolleren Goldlieferkette in Madre de Dios – einer Region im peruanischen Amazonasgebiet. Dazu werden grossflächig Daten über handwerkliche und kleingewerbliche Bergleute erhoben, die formell registriert sind oder sich im Prozess befinden. Mithilfe experimenteller Umfragen werden die Einstellungen von Bergleuten zu Formalisierungsregelungen und umweltfreundlicheren Technologien erfasst. Teil des Projekts ist auch die Entwicklung wissenschaftlicher Methoden zur Rückverfolgbarkeit quecksilberfreien Goldes.

Das Projekt fördert zudem positive Narrative über verantwortungsvollen Bergbau, tritt in den Dialog mit Schweizer Akteur*innen und unterstützt Bergleute durch Schulungen und Wissensaustausch. Geleitet wird es von einem interdisziplinären, internationalen Team mit Fachleuten aus der Biologie, Ökonomie oder auch aus den Klimawissenschaften – in Kollaboration mit dem South America Hub sowie den Teams für politische Ökonomie, Landnutzungssysteme und Umweltgovernance.

Projektverbindungen

Zeitleiste

  • Governance-Studie in Peru zeigt: Schutzgebiete sind am wirksamsten für den Naturschutz

    Projektupdate 29. April 2024

    Welche Art von Naturschutz zeigt tatsächlich Wirkung? Und wie können wir unsere Massnahmen am besten darauf ausrichten? Um diese Fragen zu beantworten, untersuchte Dr. Pablo Negret den Einfluss verschiedener Governance-Formen auf den Waldverlust im peruanischen Amazonas sowie die damit verbundenen CO2-Emissionen. Negret ist Teil des Forschungsteams Land Systems and Sustainability Transformations der Wyss Academy und er arbeitete bei diesem Projekt mit dem Hub Südamerika der Wyss Academy zusammen. Analysiert wurden Schutzgebiete, indigene Territorien und Konzessionen für Nichtholzprodukte. Die Studie umfasst den Zeitraum von 2000 bis 2021 und bezieht zum Vergleich auch Holz- und Bergbaukonzessionen ein.Die Methode: Im Rahmen einer kontrafaktischen Analyse wurden Szenarien ohne die beschriebenen Governance-Systeme simuliert, um deren Einfluss auf Waldverlust und CO2-Emissionen zu verstehen. Das Ergebnis: Schutzgebiete sind am wirksamsten, um Waldverlust zu verhindern. Gleichzeitig liefert die Studie belastbare Belege für die langfristig positiven Effekte alternativer Schutzmassnahmen – wie indigene Territorien oder Konzessionen für Nichtholzprodukte. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für das Erreichen mehrerer Ziele des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework und der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

  • Verantwortung im Goldbergbau voranbringen: Narrative & Innovationen in Peru

    Projektupdate 25. April 2024

    2023 hat das Team für Politische Ökonomie und Nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit dem Hub Südamerika wichtige Fortschritte zur Förderung eines verantwortungsvollen Goldbergbaus in Madre de Dios, Peru, erzielt. In Workshops in Peru und der Schweiz brachten sie Minenarbeiter*innen, indigene Gemeinschaften und Expert*innen zusammen, um künftige Kooperationen zu fördern. Dabei entdeckten sie auch Fehlannahmen über den Bergbau und wie diese frühere Entscheidungen der Privatwirtschaft, von NGOs und Regierungen beeinflusst haben.Auf Grundlage dieser Erkenntnisse entwickelte das Forschungsteam das Projekt „Narrative Intervention: The Case of Production Technology for Gold Mining in Peru". Es untersucht, wie Narrative die Einführung sauberer Technologien unter handwerklich arbeitenden Minenarbeiter*innen im peruanischen Amazonasgebiet – insbesondere in der Region Madre de Dios – beeinflussen. Die Studie baut auf dem Arbeitspapier „Analyzing Climate Change Policy Narratives with the Character-Role Narrative Framework" von Prof. Dr. Kai Gehring und dem Doktoranden Matteo Grigoletto auf.Um das Thema anzugehen, nutzt das Team ein Lab-in-the-Field-Experiment, das die Präzision von Laborexperimenten mit der Realitätsnähe von Feldexperimenten verbindet. Sie verbreiten ein motivierendes Narrativ in Form von Videos, um psychologische Barrieren zu überwinden und Verhaltensänderungen anzuregen. Die Studie wird von Matteo Grigoletto und Dr. Fernando Fernandez durchgeführt. Vor Ort werden sie von Alejandro Portillo unterstützt, er ist Forschungsassistent am Hub Südamerika.