Indigene Governance im peruanischen Amazonas

Autor: Juan Carlos Huayllapuma

Indigene Governance im peruanischen Amazonas

  • Unser Ziel

    Dieses Projekt untersucht in Madre de Dios indigene territoriale Governance-Modelle – Indigenous Territorial Governance Schemes (ITGS) – und deren Auswirkungen Umweltgerechtigkeit, das Wohl der Gemeinschaft und Naturschutz. In enger Zusammenarbeit mit der Indigenen Föderation des Madre-de-Dios-Flusses und seiner Zuflüsse (FENAMAD) will das Team Governance-Strukturen identifizieren, die in ähnlichen tropischen Waldgebieten weltweit als reproduzierbare Rahmenbedingungen dienen können.

  • Zahlen

    Das Projekt wurde am 1. Januar 2023 gestartet und ist derzeit in Arbeit.

Zusammenfassung

Dieses Projekt konzentriert sich auf die Erforschung und Stärkung indigener territorialer Governance-Modelle – Indigenous Territorial Governance Schemes (ITGS) – in Madre de Dios, Peru. Es zielt darauf ab, verschiedene Governance-Modelle in indigenen Territorien zu kartieren, definieren und letztlich zu untersuchen, wie unterschiedliche Wissenssysteme – indige, akademische, technische und staatliche – in Entscheidungsprozessen behandelt werden, ob sie integriert oder ausgeschlossen werden.

Durch die Bewertung der Auswirkungen von ITGS auf Umweltgerechtigkeit, das Wohlergehen der Gemeinschaft und langfristige Nachhaltigkeit soll ein besseres Verständnis dafür gewonnen werden, wie diese Systeme zum Schutz von Menschen und Natur in tropischen Waldgebieten beitragen.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern und FENAMAD durchgeführt. FENAMAD unterstützt die Gestaltung und Umsetzung der Aktivitäten, einschliesslich des Programms für indigene Forschende – ein wesentlicher Schritt zur Stärkung der indigenen Führungskompetenzen und der regionalen Vertretung in Governance-Dialogen.

Projektverbindungen

Zeitleiste

  • Kollaborativer Ansatz mit indigenen Gemeinschaften

    Projektupdate 1. Juni 2025

    Im peruanischen Amazonasgebiet stehen indigene Gemeinschaften vor besonderen Herausforderungen, wenn es darum geht, ihre territorialen Rechte durchzusetzen. Diese Problematik besteht trotz der anerkannten Rechte auf Selbstbestimmung (UN-Erklärung über die Rechte indigener Völker, 2007) und des wertvollen Wissens, das sie für die Bewirtschaftung ihrer Gebiete besitzen.Mit einem Mixed-Methods-Ansatz bindet das Projekt indigene Gemeinschaften als gleichberechtigte Partner*innen in den Forschungsprozess ein und stellt sicher, dass ihr Wissen anerkannt und wertgeschätzt wird. Dieser partizipative Ansatz umfasst Interviews, Analysen politischer Strategien sowie partizipative Methoden und setzt auf Systemdenken, um Hebelpunkte für eine nachhaltige Governance zu identifizieren. Das Projekt untersucht zudem die Herausforderungen und Chancen, diese Governance-Modelle auf andere tropische Waldregionen zu übertragen. Letztlich werden auch anpassungsfähige Leitlinien für gerechte und nachhaltige Governance-Praktiken entwickelt.Ziel des Projekts ist es, Erkenntnisse und politische Handlungsempfehlungenbereitzustellen, zur Stärkung der indigenen Governance, zur Förderung von Umweltgerechtigkeit und zum Schutz der Biodiversität. Indem es die Wirksamkeit von indigener, selbstbestimmter Governance bei der Erreichung sozialer und ökologischer Ziele aufzeigt, soll diese Praxis auch im Rahmen der globalen Politik mehr Gewicht erhalten. Durch die Förderung inklusiver Forschungsmethoden und die Entwicklung übertragbarer Governance-Modelle will das Projekt die langfristige Nachhaltigkeit indigener Territorien und der von ihnen geschützten Ökosysteme unterstützen.

  • Zentale Meilensteine

    Projektupdate 10. Januar 2025

    Engagement und Co-Design (2023–2024): Erste Austausch- und Co-Design-Phase mit indigenen Organisationen.Kartierung und Charakterisierung von Indigenous Territorial Governance Systems, ITGS (2023–2024): Erfassung indigener Akteur*innen und Governance-Modelle.Dialoge zu wissenschaftlichem Wissen (2024): Förderung des Austauschs zwischen akademischem und indigenem Wissen durch internationale Konferenz-Sessions.Umsetzung des Programms für indigene Forscher*innen (2024–2025): Ausbildung und Einbindung indigener Forscher*innen in das Projekt.Analyse zur Wissensintegration (2024–2025): Vertiefende Interviews zur Bewertung der Rolle unterschiedlicher Wissenssysteme.Bewertung von Umweltgerechtigkeit und Wohlbefinden (2025): Partizipative Datenerhebung zur Einschätzung der Auswirkungen auf Gemeinschaften und Natur.Analyse von Hebelpunkten (2025): Workshops mit mehreren Anspruchsgruppen zur Validierung der Erkenntnisse zu Herausforderungen und Chancen und zur Identifizierung von Hebelpunkten.Globale Umweltbewertung (2025): Einbezug indigenen Wissens in den Global Environmental Outlook 7 (GEO-7) des UNEP durch eine internationale Taskforce.