Monitoring renaturierter Landschaft
Projektupdate
Veröffentlichungsdatum: 17. Oktober 2024

Solutions for Sustainable Water Resources and Biodiversity Conservation
Solutions for Sustainable Water Resources and Biodiversity ConservationMonitoring renaturierter Landschaft
Projektupdate
Solutions for Sustainable Water Resources and Biodiversity Conservation
Solutions for Sustainable Water Resources and Biodiversity ConservationVeröffentlichungsdatum: 17. Oktober 2024
Contributing to biodiversity conservation and ecosystem health in Naibunga Community Conservancy
[NANYUKI, Kenia] Es heisst, Abwechslung sei das Salz des Lebens – und nirgends trifft das mehr zu als in der Natur. Hier ist eine Fülle an Flora und Fauna zu beobachten, komplexen Netzen von Abhängigkeiten innerhalb und zwischen Arten, die ganz verschiedene Lebensformen tragen. Wie in unserem eigenen Leben braucht auch dieses Salz regelmässige Überprüfung: Funktioniert alles wie es soll (Gesundheit) oder braucht es Anpassungen (Veränderung)? Ähnlich dient die Biodiversitätsbewertung dazu, den Zustand des Lebens in einem bestimmten Gebiet zu erfassen und zu beurteilen. Ein Gebiet kann dabei ein Ökosysteme, mehrere Ökosysteme oder Lebensräume umfassen.
Die halb-aride Landschaft von Laikipia, Kenia, sieht in Trocken- und Regenzeit völlig unterschiedlich aus – ein Grund für vergleichende Bewertungen, um den unterschiedlichen Bedarf an Schutz und Wiederherstellung zu ermitteln. Deshalb beauftragte die Wyss Academy for Nature in der Naibunga Community Conservancy eine Erhebung in Fragen der Biodiversität und Sozialökologie in Trocken- (Juli/August 2023) und Regenzeit (April 2024). Sie wurde in Zusammenarbeit mit Expert*innenteams der University of Nairobi, des National Museums of Kenya, der Technical University of Kenya und des Directorate of Resource Surveys and Remote Sensing durchgeführt.
Diese Biodiversitätsbewertung war die erste ihrer Art in der Naibunga Community Conservancy und untersuchte eine breite Palette taxonomischer Gruppen in einer wiederhergestellten Landschaft. Darunter waren Vögel, Säugetiere, Reptilien, Amphibien, wirbellose Tiere und Pflanzen. Ihr Vorkommen oder Fehlen dient als Indikator für die Gesundheit des Ökosystems.
Die Ergebnisse der Erhebungen wurden in einem aktuellen Bericht zusammengefasst. Dieser ist eine wichtige Grundlage, die Wirkung halbkreisförmige Erdwälle zu überwachen. So wird nachvollzogen, welche Rolle die Erdwälle für die Landschaftsrestaurierung und dafür, einkommensschaffende Aktivitäten zu entwickeln. Zudem liefert der saisonale Vergleich wertvolle Daten für die Auswahl von Indikatorarten für ein langfristiges Monitoring von Veränderungen in der Artenzusammensetzung.
Zum Thema der Inklusivität im Biodiversitätsschutz meint Professorin Margaret Owuor, renommierte Naturschutzökologin und Leiterin des Forschungsteams Integrative Biodiversity Conservation Science an der Wyss Academy for Nature:
„Die ökologische Wiederherstellung verschiedener degradierter Ökosysteme, wie sie in der Bonn Challenge definiert ist, zielt darauf ab, die Biodiversität wiederherzustellen und den Klimawandel abzumildern. Damit wird Renaturierung zu einem Geflecht aus Wissenschaft, Praxis und Politik in einem integrativen Ansatz. Wir sehen die Notwendigkeit, die Wiederherstellung inklusiver zu gestalten – sowohl in Bezug auf verschiedene Ökosystemtypen als auch auf unterschiedliche Wissenssysteme, also das Verständnis indigener Völker und lokaler Gemeinschaften von Ökosystemfunktionen.“
Die Veröffentlichung dieses Berichts kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn alle Wege führen nach Cali, Kolumbien, zur 16. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Die sogenannte Cop 16 findet vom 21. Oktober bis 1. November statt. Die Konferenz befasst sich unter anderem mit den Fortschritten bei den Zielen sowie der Aktualisierung nationaler Biodiversitätsstrategien und -aktionspläne im Einklang mit dem Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF). Die vier Hauptziele des GBF konzentrieren sich auf: (1) die nachhaltige Vergrösserung der Fläche natürlicher Ökosysteme, (2) die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung der Beiträge der Natur für den Menschen, (3) die gerechte Aufteilung der monetären und nicht-monetären Vorteile aus der Nutzung genetischer Ressourcen und (4) ausreichende und vielfältige Ressourcen zur Umsetzung des GBF.
Professorin Owuor, die Teil der Delegation der Wyss Academy an der COP16 ist, hat grosse Erwartungen an die Konferenz. Sie erklärt: „Ich hoffe, konkrete Schritte zu sehen, um Monitoring-Strategien für verschiedene Ökosysteme und die Biodiversität zu entwerfen und umzusetzen – im Einklang mit den Zielen, die die einzelnen Länder in ihren nationalen Biodiversitätsstrategien und -aktionsplänen festgelegt haben.“
Team
- ProjektkontaktProjektkontakt
Dr. Marie-Estelle Demory
Senior Research Scientist
