Woraus Träume gemacht sind

Projektupdate

Veröffentlichungsdatum: 6. Mai 2024

Autor: Kelah Kathure

Teil des Projekts

Multi-purpose corridors and ecosystem restoration

Multi-purpose corridors and ecosystem restoration

Woraus Träume gemacht sind

Projektupdate

Teil des Projekts

Multi-purpose corridors and ecosystem restoration

Multi-purpose corridors and ecosystem restoration

Veröffentlichungsdatum: 6. Mai 2024

Rasche, aber sichere Schritte in Richtung Raumplanung und Sicherung der Wildtierkorridore in Isiolo

Teile dieses Textes basieren auf einem Beitrag auf Facebook der County-Regierung von Isiolo

📍Nanyuki, Kenia

Für die meisten von uns sind einige der schönsten Kindheitserinnerungen mit einer Art Held*in verbunden – einer Person, zu der wir aufschauen, an der wir unseren Charakter ausrichten und zu der wir werden möchten. Um diesen Held oder diese Heldin zu verkörpern, haben wir alles über sie gelernt: ihre Werte, ihre Handlungsweisen und ihre Vorlieben. Genauso orientiert sich die Entwicklung von Plänen und deren Umsetzung an bestehenden und erfolgreichen Vorbildern – wie zum Beispiel der Konza Technopolis, die als Inspiration dient.

Die Stadt Oldonyiro im County Isiolo in Kenia hat mit stetig wachsenden Siedlungen zu kämpfen, die die Elefantenkorridore bedrohen und so den Konflikt zwischen Mensch und Wildtier verschärfen. Die County-Regierung von Isiolo priorisiert deshalb in Partnerschaft mit der Wyss Academy for Nature, Save the Elephants (STE) und dem Northern Rangelands Trust (NRT) eine intelligente Stadtplanung für Oldonyiro. Damit sollen die Korridore gesichert werden, sodass Elefanten in Nordkenia sich weiterhin frei in ihrem natürlichen Lebensraum bewegen können.

Antony Wandera, Projektmanager am Hub Ostafrika der Wyss Academy for Nature, sagte zur Initiative des Countys: „Oldonyiro ist ein wichtiger Korridor, der Laikipia mit Isiolo und Samburu verbindet und derzeit durch ungeplante Entwicklungen infolge von Landrechtsänderungen bedroht ist. Wir begrüssen diese Bemühungen, denn es ist dringend nötig, die Konnektivität für Wildtiere parallel zur Stadtentwicklung zu berücksichtigen und historische Elefantenrouten in Städten wie Oldonyiro zu erhalten.“

Im März 2024 organisierte das Departement für Land und Raumplanung der County-Regierung von Isiolo einen Besuch vor Ort in Oldonyiro. Ziel war es, sich mit den Bewegungen der Elefanten in und um die Stadt sowie mit den durch Siedlungen entstehenden Bedrohungen für diese Routen vertraut zu machen. Der Besuch diente der Sammlung von Erkenntnissen, um gemeinsam einen naturfokussierten Stadtplan zu entwerfen – als Teil einer landschafts- und landnutzungsplanerischen Entwicklung, die Mensch und Natur gleichermassen berücksichtigt. Aufgrund der Ähnlichkeit mit Oldonyiro in Bezug auf das Vorhandensein eines Wildtierkorridors folgte ein erster Besuch der Konza Technopolis, wo das County-Planungsteam ein erfolgreiches Modell für Planung und Umsetzung in der Praxis erleben konnte. Wenige Wochen später wurde ein umfassendes Stadtplanungskonzept für Oldonyiro – einschliesslich Arbeitsplan und Budget – von den massgeblichen Regierungsdepartementen und Partnern, darunter die National Land Commission und das nationale Vermessungsamt, fertiggestellt.

Das County-Planungsteam in der Konza Technopolis, wo es ein erfolgreiches Modell für Planung und Umsetzung in der Praxis erlebte.
Das County-Planungsteam in der Konza Technopolis, wo es ein erfolgreiches Modell für Planung und Umsetzung in der Praxis erlebte. / Autor: Konza Technopolis
John Letimalo, Wirtschaftssvertreter und Meinungsführer aus Oldonyiro.
John Letimalo, Wirtschaftssvertreter und Meinungsführer aus Oldonyiro. / Autor: Kelah Kathure

Am 17. April fand eine zweite Reise zur Konza Technopolis statt – diesmal für Meinungsführer*innen aus der Stadt Oldonyiro. Bei einer Informationssitzung vor der Abreise erklärte Alex Mungai, Raumplaner bei der County-Regierung von Isiolo, dass es neben der Entwicklung von Plänen für die städtischen Zentren von Isiolo entscheidend sei, dass alle Anspruchsgruppen – einschliesslich der Bewohner*innen – ein gemeinsames Verständnis der beteiligten Prozesse haben. Er sagte: „Planung ist ein partizipativer und beratender Prozess, der eine klare öffentliche Beteiligung erfordert, um wirklich die Zustimmung und Mitverantwortung der Bürger*innen zu erreichen. Am Ende des Planungs- und Genehmigungsprozesses ist das Ziel, dass alle – selbst auf Dorfebene – wissen, was sie erwartet.“

„Wir schätzen uns glücklich über die Gelegenheit, unseren Horizont zu erweitern und zu sehen, was alles möglich ist, wenn wir offen bleiben. Ihr könnt euch darauf verlassen, dass wir die in Konza gewonnenen Erkenntnisse anwenden und das Stadtplanungsprojekt vorantreiben werden. Mit den Wildtieren um uns herum zusammenzuleben, ist zu unserem Vorteil – denn ohne sie gäbe es keine Planung.“

John Letimalo

Während die Stadt- und Korridorpläne entwickelt werden, besteht das langfristige Ziel darin, die Gemeinschaftsschutzgebiete und ihre Bewohner*innen zu unterstützen – insbesondere dabei, wie diese aktiv an der Verwaltung und Pflege der Korridore mitwirken können. Dazu erklärte Antony Wandera: „In unserer Mission, eine neue Beziehung zur Natur zu schaffen, erkennen wir Lücken zwischen Wissen und Handeln, die geschlossen werden müssen, um gesunde Ökosysteme wiederherzustellen. Wo wir ein Ungleichgewicht in der Interaktion mit der Natur feststellen, entwickeln wir gemeinsam Lösungen, um Schäden zu verhindern oder zu beheben. Bei den meisten unserer Projekte legen wir Wert auf Vernetzung und Langlebigkeit, damit diese verbesserten Naturräume der Zeit standhalten.“

Diese Partnerschaft mit der County-Regierung von Isiolo und weiteren Anspruchsgruppen spiegelt die notwendige Vernetzung wider, um die Herausforderungen der Wildtierkorridore in Oldonyiro anzugehen. Gemeinsam können wir einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, Wildtierschutz und zum Zusammenleben von Ökosystemen, Menschen und Natur in der Region leisten.

Team