Aus Abfall werden Rohstoffe für eine Kreislaufwirtschaft

Project Update

Veröffentlichungsdatum: 2. Februar 2023

Um den immer knapper werdenden Deponieraum in der Schweiz zu schonen, ist eine Rückführung von verwertbaren Abfällen in den Materialkreislauf unabdingbar.
Um den immer knapper werdenden Deponieraum in der Schweiz zu schonen, ist eine Rückführung von verwertbaren Abfällen in den Materialkreislauf unabdingbar. / Autor: Gisela Weibel

Teil des Projekts

Replacement of raw materials in the circular economy

Replacement of raw materials in the circular economy

Aus Abfall werden Rohstoffe für eine Kreislaufwirtschaft

Project Update

Teil des Projekts

Replacement of raw materials in the circular economy

Replacement of raw materials in the circular economy

Veröffentlichungsdatum: 2. Februar 2023

Viele Abbruchmaterialien, welche heute als minderwertig eingestuft werden, haben dennoch ein Potential für die Wiederverwertung. Um also primäre Rohstoffreserven zu schonen und weitere Kreisläufe zu schliessen, muss das Silodenken aufgebrochen werden. Das Projekt Ersatzrohstoffe in der Kreislaufwirtschaft leistet einen wertvollen Beitrag zur Schliessung von Rohstoffkreisläufen, indem es die nötigen Grundlagen für die Verwertung von Sekundärrohstoffen schaffen will. Das Projekt hat zum Ziel, die heute auf der Deponie abgelagerten Stoffströme auf ihr Potential für Verwertung, Recycling und Up-Cycling in der Bauindustrie in der Baustoffindustrie zu untersuchen, um Materialkreisläufe nachhaltig zu schliessen. 

Damit ein Sekundärrohstoff eine Primärressource ersetzen kann, muss er konkrete Anforderungen erfüllen. Die nötigen Anforderungen für eine Weiterverarbeitung zum Sekundärrohstoff werden gemeinsam mit der verwertenden Industrie (z.B. Zementwerke) identifiziert. Das Verwertungspotential folgender Stoffströme wird in einer ersten Phase des Projekts untersucht: 

  • Betonabbruch: Obwohl Betonabbruch in der Schweiz bereits zu einem grossen Teil verwertet wird, wird im Rahmen dieses Projekts in einem cradle-to-cradle Ansatz die Verwertung von selektiv aufbereitetem Betonabbruch in der Klinkerproduktion getestet, was einerseits zu einer stark verbesserten CO2-Bilanz in der Klinkerproduktion führen soll, sowie ebenfalls zu einer besseren Qualität des RC-Betons. 

  • Aushub- und Ausbruchmaterial: Die Verwertung von mineralischen Massenrohstoffen ist mengenmässig das wirksamste Mittel, um die angestrebte Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Im Rahmen dieses Projekts wird das Verwertungspotential von anfallendem Aushub- und Ausbruchmaterial bei Infrastrukturprojekten untersucht. 

  • Diverse Fraktionen aus Aufbereitungsanlagen: Stoffströme können nur selten direkt recycliert werden, meist braucht es vorgeschaltete Aufbereitungstechniken damit diese nicht auf Deponien abgelagert werden müssen. Mit modernen Aufbereitungsanlagen können unterschiedliche Materialien (Aushub, Rückbaumaterialien, Bohrschlämme etc.) mit verschiedenen chemischen und physikalischen Verfahren aufbereitet werden. Im Rahmen dieses Projekts werden verschiedene Stoffströme aus unterschiedlichen Verfahren auf ihre Materialqualitäten und Verwertungsmöglichkeiten untersucht. 

  • KVA-Schlacke: Aus den Kehrichtverbrennungsrückständen werden heute lediglich die Metalle zurückgewonnen, der gesamte mineralische Anteil dieser Rückstände wird auf Deponien abgelagert und geht damit für den mineralischen Rohstoffkreislauf verloren. Im Rahmen dieses Projekts sollen die Möglichkeiten des Einsatzes im Zementwerk sowie als Gesteinskörnung geprüft werden. 

  • Holzasche: Während für die Filteraschen aus der Altholzverbrennung eine Schwermetallrückgewinnungspflicht ab 11.2025 gilt, werden die Rost- und Bettaschen weitestgehend ungenutzt auf der Deponie abgelagert. Aufgrund ihrer geochemischen Eigenschaften gelten gerade die Rost- und Bettaschen als vielversprechender Sekundärrohstoff in der Klinkerproduktion, wobei durch einen Teilersatz zudem eine verbesserte CO2-Bilanz erzielt werden kann. 

Aufbauend auf die erste Phase der Untersuchung des Verwertungspotentials diverser Stoffströme werden in einer zweiten Phase konkrete Umsetzungsversuche(z.B. im Labor- und Pilotmasstab)mit vielversprechenden Materialströmen stattfinden. Das Projekt soll die Wissensgrundlagen schaffen, um langfristig einen maximalen Einsatz von Sekundärrohstoffen zu etablieren, beispielsweise in der Klinkerproduktion. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen national sowie international anwendbar sein.

Konkrete Umsetzungen sind u.a. beim Einsatz im Zementwerk angedacht.
Konkrete Umsetzungen sind u.a. beim Einsatz im Zementwerk angedacht. / Autor: Urs Eggenberger

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