Die transformative Kraft sozial-ökologischer Systeme (SOS) aufdecken und nutzen
Die transformative Kraft sozial-ökologischer Systeme (SOS) aufdecken und nutzen
Unser Ziel
Bei diesem Projekt werden sozial-ökologische Systeme (SES) zu Netzwerken zusammengeführt. Indem soziologische und ökologische Verbindungen von verschiedenen gesellschaftlichen Akteur*innen kartiert werden, zeigen sich deren Verknüpfungen. Der Fokus liegt auf dem, was etwa Gemeinschaften, zivilgesellschaftliche Organisationen oder Unternehmen nicht nur miteinander verbindet, sondern auch mit ihrer natürlichen Umwelt wie Wäldern, Ozeanen oder Wildtieren. Zudem werden kontextunabhängige Netzwerkmuster (Motifs) und Indikatoren identifiziert, um die Transformationsfähigkeit solcher SES zu beschreiben.Auf dieser Grundlage soll abschliessend eine Wirkungstheorie für ein zukünftiges Projekt in einem Solutionscape der Wyss Academy entwickelt werden.
Zahlen
Das Projekt wurde am 1. Januar 2024 gestartet und ist derzeit in Arbeit.
Zusammenfassung
Das transSES-Projekt, das in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich durchgeführt wird, untersucht, wie komplexe sozial-ökologische Systeme (SES) zu systemischem Wandel beitragen können – insbesondere im Hinblick auf die Solutionscapes der Wyss Academy. Grundlage sind Netzwerk-Analysen aus zwei Fallstudien in Gebirgsregionen Italiens und Perus, die beide Veränderungen durch naturbasierte Lösungen erfahren haben. Gesucht werden wiederkehrende Muster und Indikatoren, die auf das Transformationspotenzial eines Systems hinweisen – und zwar unabhängig vom jeweiligen Kontext.
Ein Beispiel ist das Projekt LIFE Bear-Smart Corridors in den italienischen Apenninen. Dort wurden Wildtierkorridore wiederhergestellt, um Braunbären eine sichere Wanderung und gleichzeitig eine Koexistenz mit der lokalen Bevölkerung zu erleichtern. Diese naturbasierte Intervention hat zu einem neuen Gleichgewicht des sozial-ökologische Systems beigetragen und Vorteile für Mensch und Natur geschaffen. Im Rahmen partizipativer Prozesse wurden mit den relevanten Akteur*innen SES-Netzwerke vor sowie nach der Intervention kartiert und modelliert. So konnten kontextunabhängige Muster und Indikatoren herausgearbeitet werden, die auf ein grundsätzliches Transformationspotenzial hinweisen und sich auf andere Regionen übertragen lassen.
Auf diese Weise identifiziert das Projekt Hebelpunkte, Ungleichgewichte und Interventionsmöglichkeiten, welche als zentrale Elemente zur Entwicklung einer Wirkungstheorie (Theory of Change, ToC) dienen. Angewendet werden unter anderem innovative Ansätze wie das Modell der gekoppelten Infrastruktursysteme (Coupled Infrastructure Systems, CIS) sowie Zukunftsworkshops mit dem Drei-Horizonte-Modell, die eine Brücke zwischen systemischem Wissen und lokalem Handeln schlagen. Diese Methoden sollen auch im peruanischen Solutionscape Madre de Dios genutzt werden. Das regionale Team der Wyss Academy wird dort gemeinsam mit lokalen Partner*innen eine Wirkungstheorie auf Grundlage der Erkenntnisse aus den Fallstudien erarbeiten.
Das Projekt liefert strategische Wirkungstheorien, SES-Indikatoren, praxisnahe Werkzeuge und wissenschaftliche Publikationen – alles mit dem Ziel, die transformative Wirkung der Wyss Academy zu stärken und globale Nachhaltigkeitsziele mit lokalen Gegebenheiten in Einklang zu bringen.
Projektverbindungen
Team
- Projektkontakt
Projektkontakt
Sandra Feuz
Synthesis Center Administrator