Leadership lernen durch zuhören
Projektupdate
Veröffentlichungsdatum: 8. Juni 2025
Leadership lernen durch zuhören
Projektupdate
Veröffentlichungsdatum: 8. Juni 2025
Das Programm 2025
Das Changemakers-Programm 2025 ist offiziell gestartet: Im Mai begann die neue Kohorte ihre Reise mit Fokus, Zusammenarbeit und einem gemeinsamen Engagement, die Ursachen von Problemen zu verstehen. Die diesjährige Gruppe vereint inspirierende junge Führungspersönlichkeiten aus Kenia, Madagaskar und Peru, die jeweils an komplexen lokalen Herausforderungen arbeiten – von Landdegradation und Jugendförderung bis hin zu Bildung, mentaler Gesundheit und dem Erhalt von Kultur.
Von Discovery zu Definition: Ein vertiefter Einstieg in Design Thinking
Im ersten Monat wurde die Kohorte in die Design-Thinking-Methodologie eingeführt, beginnend mit der Discovery-Phase. Die Teilnehmer*innen lernten, innezuhalten, bevor sie Lösungen suchen, in die Realität ihrer Gemeinschaften einzutauchen und durch Interviews, Vertiefungen (Immersionen) und Beobachtungen wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Ein wichtiger Meilenstein war der Übergang zur Define-Phase, in der die Changemakers Methoden wie Empathy-Maps, Customer-Job-Frameworks und Journey-Mapping-Tools einsetzten, um Nutzungserfahrungen sichtbar zu machen. Diese Methoden helfen, funktionale Herausforderungen ebenso wie emotionale und soziale Treiber zu erkennen. Alle Teilnehmer*innen arbeiten nun individuell an Explorationsplänen und sogenannten Insight Maps, um das Problem zu schärfen, das sie oder er während des Programms bearbeiten wird.
Mentoring mit Bezug zu Kontext und Kultur
Neben der Methodik nahmen die Changemakers an regionsspezifischen Mentoring- und Coaching-Sessions teil, die auf die lokalen Herausforderungen und Prioritäten der Gruppen zugeschnitten waren.
Madagaskar
Die Mentoring-Session zu Gemeinschaftsförderung begann mit Storytelling. Die Teilnehmer*innen teilten sehr persönliche Einblicke in ihre Projekte – von Ökotourismus und nachhaltiger Mode bis zu digitalem Zugang und Frauenförderung. Gespräche drehten sich um kulturelle Barrieren wie Geschlechternormen im Umgang mit Technologie und um die Bedeutung von Vertrauen in Partnerschaften. Die Moderator*innen unterstützten nicht nur bei strategischen Fragen, sondern auch im Umgang mit Verletzlichkeit, Rückschlägen und Resilienz.
Peru
In Peru drehte sich die Mentoring-Session um Landrestauration und die enge Verbindung von Naturschutz, Rechten der Indigenen und dem Wohlergehen der Gemeinschaft. Die Projekte reichten von der Umwandlung von Bananenabfällen in Schmuck über das Kartieren illegaler Landnutzung bis zur Wiederbelebung traditioneller Materialien. Die Changemaker*innen sprachen über die Rückbesinnung auf angestammtes Wissen, die Förderung von Jugendengagement und die Wiederherstellung von Würde durch nachhaltige Praktiken. Die Session machte deutlich, dass Umweltgerechtigkeit untrennbar mit kulturellem und emotionalem Wohlergehen verbunden ist.
Kenia
In Kenia konzentrierte sich die Mentoring-Session zur Landrestauration auf praktische, landbasierte Herausforderungen: kahle Böden, Viehdruck und Wasserknappheit. Die Teilnehmer*innen reflektierten, wie Landdegradation Konflikte antreibt und wie traditionelles Wissen Wege zur Wiederherstellung eröffnen kann. Von Gummiarabikum-Produktion bis zu Wiederbegrünungsinitiativen erkundeten die Changemaker*innen, wie ökologische Restauration auch Ernährungssicherheit, Friedensförderung und Fürhungsrollen von Frauen stärken kann. Die Session wurde von einer ruhigen, reflektierenden Moderation geleitet, die die Teilnehmer*innen einlud, innezuhalten, bei sich selbst nachzuspüren und sowohl die technischen als auch die emotionalen Dimensionen ihrer Arbeit zu betrachten.
Kontinuierliches Lernen: Live- und asynchrone Sessions
Parallel zu den Live-Mentorings setzten die Changemaker*innen ihre Lernreise mit Selbstlernaufgaben fort, um die Erkenntnisse zu vertiefen. Dazu gehörte
Erstellen von Empathy Maps und die Identifikation funktionaler, emotionaler und sozialer Bedürfnisse ihrer Gemeinschafts-Stakeholder*innen.
Entwerfen von Customer Journey Maps, um sichtbar zu machen, wie Probleme Einzelne betreffen, bevor eine Lösung eingeführt wird.
Teilnahme an asynchronen Feedback-Runden und Übungen mit Ressourcen, um das Verständnis für die Bedürfnisse der Nutzer*innen zu vertiefen.
Diese Kombination aus direkter Interaktion und selbstgesteuertem Lernen hilft den Teilnehmer*innen, eine solide Basis zu schaffen – verwurzelt in Empathie, systemischem Denken und kulturellem Kontext.
Vom Verstehen zur Problemdefinition
Im Juni wechseln die Changemaker*innen vom Sammeln von Einsichten zur Definition der Kernprobleme, die sie angehen wollen. Dabei geht es darum, das Gelernte zu fokussieren und eine Herausforderung zu formulieren, die sowohl die Dringlichkeit des Kontexts als auch das Potenzial für nachhaltige Wirkung widerspiegelt.
Die kommenden Sessions werden sich konzentrieren auf:
Formulieren klarer Problemstellungen.
Üben von Storytelling-Techniken zur Kommunikation ihrer Arbeit.
Expert*innen-Q&As zu Naturschutz und Policy-Advocacy.
Von Einsichten zu Handlungen
Von der frühen Forschung zur Problemdefinition, vom Peer-Lernen bis zum Expert*innen-Mentoring setzen die Changemaker*innen 2025 ihre Ideen bereits in die Praxis um. Mit dem Fortschreiten des Programms werden wir weiterhin Geschichten aus den Regionen teilen und die Lektionen, Herausforderungen und Erfolge hervorheben, die den Weg dieser Kohorte prägen.
Diese Reise geht nicht nur ums Lernen – sondern ums gemeinsame Führen.
Team
- Projektkontakt
Projektkontakt
Emine Ertugrul
Engagement Specialist